Ernst Rees: Eine Pfingstliche Betrachtung

K e i n   heiliger Geist kann wehen,

  • Wo Ängstlichkeit allen Wagemut auffrißt,
  • Wo unkontrolliuerte eigene Wünsche Herr im Hause sind,
  • Wo selbstgerechte Unversöhnlichkeit alle Tore verbarrikatiert,
  • Wo ungute Gewohnheiten keinen frischen Wind einlassen,
  • Wo schuldhafte Vergangenheit verleugnet wird,
  • Wo Meinungsstreit gleich zu Ausfälligkeiten führt,
  • Wo versteinerte Vorurteile ein Umdenken unmöglich machen,
  • Wo nach bösen Ausrutschern nie eingelenkt wird.

D e r   heilige Geist kann nur wehen,

  • Wo Offenheit und Wahrhaftigkeit,
  • Wo Mut zu Neuanfängen,
  • Wo Wohlwollen und Fairness daheim,
  • Wo Verstehenwollen und Versöhnungsbereitschaft,
  • Wo Vertrauenskapital bewahrt und vermehrt wird,
  • Wo Schuld nicht geleugnet und verdrängt wird,
  • Wo dem Reumütigen verziehen wird,
  • Wo Menschen einander seelische Heimat sind,
  • Wo Dankbarkeit Herzen öffnet,
  • Wo Stark-mut und De-mut sich die Hand reichen,
  • Wo für neue Probleme neue Antworten gesucht werden.