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Kreisverband Erfurt

Umweltzone in Erfurt kommt - mit Widerständen

Wasch mir den Pelz, aber mach' mich nicht nass – so deutet mancher Schutzmaßnahmen vor Feinstaub um. Hintergrund des Ärgernisses ist die Ablehnung der Zinrichtung der Umweltzone durch einige Wortführer in Erfurt.
Zunächst ist festzuhalten: der Autoverkehr mit Dieselabgasen, Reifenabrieb, Staubaufwirbelung etc. ist nur eine Quelle von vielen, die zur Feinstaubbelastung eines Gebietes beitragen, aber er ist eben eine Quelle. Und jede Minderung einer Quelle ist ein Mosaikstein, um die
Feinstaubbelastung zu verringern. Deutlich ist aber auch, dass dabei die Einrichtung von Umweltzonen allein nicht ausreichen, und so ist - auf den Verkehr bezogen – der Vorschlag von Jörg Kallenbach für ein umweltfreundliches Verkehrsmanagement nur zu begrüßen, wenn auch die Verkehrsvermeidung mit all ihren Facetten mit einbezogen wird.

Feinstaubquellen sind vielfältig. Neben dem Verkehr finden sie sich in der Landwirtschaft, bei Kraftwerken und Müllverbrennungsanlagen, beim Hausbrand inklusive Holzverbrennung in Kaminen oder bei Arbeiten ohne Staubabsaugung wie beim Schneiden von Steinen.



Staubwolke beim Schneiden von Steinen, aufgenommen am 9.9.2010 (Jürgen Witthauer)


Aber auch im Innenraum entsteht Feinstaub durch Staubaufwirbelung, Rauchen, Kochen, Braten, Kerzenbenutzung, offene Kamine, Nutzung von Bürogeräten usw..

Neben diesen von Menschen gemachten Feinstäuben gibt es noch die natürlichen Quellen, wie die Bodenerosion, Waldbrände sowie Viren, Sporen von Bakterien und Pilzen. So ist verständlich, dass die Einrichtung von Umweltzonen nicht automatisch eine Verringerung
der Gesamtfeinstaubbelastung bedeuten muss, aber eine Verringerung des Dieselrußes
auf alle Fälle.

Und auch das muss gesagt werden. Feinstaub ist nicht gleich Feinstaub. Es gibt giftige Stäube – und dazu zählt der Dieselruß - und weniger giftige Stäube wie mineralische Partikel in der Landwirtschaft. Und je feiner der Staub, um so lungengängiger ist er und um so größer ist seine Kapazität, auch giftige Stoffe auf seiner Oberfläche zu binden und bis in die Lunge des
Menschen zu transportieren. Und nicht zuletzt ist die Wetterlage für die Höhe der Feinstaubbelastung verantwortlich. Regen
führt zu einer Auswaschung der Feinstäube aus der Luft. Eine Inversionswetterlage jedoch verhindert den Abtransport auch von Feinstäuben und führt zu hohen Konzentrationen.
Die Kessellage von Erfurt verstärkt diesen Prozess noch.

Fazit: Umweltzonen sind kein Allheilmittel für eine Feinstaubminderung, aber sie sind ein sanfter Druck, sich von Fahrzeugen mit dem Ausstoß von giftigen Feinstäuben zu verabschieden. Sie sind im Interesse der Gesundheit der Menschen zu begrüßen.

Jürgen Witthauer


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