BUND-Ortsverband Flörsheim am Main

Exzerpt aus der Stellungnahme des BUND Ortsverbands zur Planfeststellung für den Neubau der Ortsumgehung der Stadtteile Flörsheim am Main im Zuge der B40 und der B519

Die geplante Ortsumgehung -Abschnitt B519- wird von uns abgelehnt.

Es ist nicht einsichtig, dass ein solches Straßenbauprojekt bei der schlechten finanziellen Lage der öffentlichen Hand und parallel zu anderen, Entlastung entsprechenden Straßenbauvorhaben (z.B. Ausbau der BAB 66) realisiert werden soll.

Da der Abschnitt B 519 als eigenständige Planung angesehen werden muss (vgl. Kap.2) und eine Realisierung der „Ostumgehung Hochheim“ (B 40) unwahrscheinlich ist, kommt es zu keiner derartigen Entlastung der Ortskerne von Flörsheim, Wicker und Weilbach, die den Bau der geplanten Trasse rechtfertigen.
Aufgrund mangelnder Alternativenprüfungen (vgl. z.B. „Planfall 2plus“, Kap.2, Verhinderung der Zerschneidung der Feldhamsterpopulation Flörsheim, Kap. 6.1) ist die vorgelegte Planung unvollständig. Die Verkehrsprognose (Tabelle 1, S.11 EB) ist unvollständig (fehlende Ist-Darstellung), fehlerhaft (Addition der Verkehrsaufkommen in den einzelnen Straßenabschnitten führen zu einem verzerrten Bild) und unklar (wo beginnen und enden die einzelnen Straßenabschnitte?). Sie muss folglich überarbeitet werden.

Die Umgebung von Flörsheim, die durch den Regionalparkweg in diesem Bereich eine gewisse Wertsteigerung erfahren hat, dient der ansässigen Bevölkerung als Naherholungsgebiet, welches sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen können. Die geplante Trasse würde dieses zerstören (Zerschneidung, Verlärmung, Belastung mit Schadstoffen).
Die geplante Umgehungsstraße verbessert zwar die Wohnsituation an den meisten der betroffenen Straßen in Flörsheim und Weilbach geringfügig, verschlechtert aber stattdessen die Lebensqualität für alle Bürgerinnen und Bürger von Flörsheim, Wicker und Weilbach durch erheblich mehr Verkehr, Lärmbelastung, Staub- und Abgasbelastung und Beeinträchtigung und
Zerstörung der letzten Reste einer naturnahen Landschaft (Hecken, Feldgehölze, Ufergehölze,...) und damit einhergehenden erheblichen Beeinträchtigung des Landschaftsbildes. Auch die Biotope von mindestens 68 geschützten Tierarten würden unwiederbringlich verloren gehen.

Der richtige Ansatz zur Verkehrreduzierung innerorts ist die Schaffung von Fußgängerzonen, der umfassende Ausbau des Radwegnetzes und eine erhebliche Verbesserung des ÖPNV-Angebots. Somit kann der Ziel- und Quellverkehr innerhalb der Stadtteile deutlich reduziert und die starke Belastung der Betroffenen an den am meisten betroffenen Straßen deutlich gesenkt werden.

Aus den vorstehend umfassend erläuterten Gründen stimmt der BUND Ortsverband Flörsheim am Main der vorgelegten Planung nicht zu.


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