Ortsverband Königstein-Glashütten

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Ausgangspunkt

Leseempfehlung:

"Gen-Food

Mais für die Welt


Genetisch aufgerüstet und hoch gezüchtet, ist Mais zum ertragreichsten Nahrungsmittel geworden. Preis des Siegeszuges: Raubbau an der Natur in Afrika, Schaden für die Bauern in Mexiko – und US-Bürger, die immer dicker werden

Von Christiane Grefe

Cornflakes löffeln. Ganz viel Popcorn auf einmal in den Mund stopfen. Im Sommer Versteck spielen im Feld, zwischen wiegenden, ehrfurchtgebietenden Pflanzen. Im Herbst Kolben klauen. Wie die vertrockneten Blätter piken und stechen, wenn man auf schmalen Ackerdschungelpfaden schleicht. Rascheln darf es nicht, sonst hört es der Bauer. Mais weckt Erinnerungen an Kindheitsglück. Und nur wenige ahnen, welche einzigartige Rolle jenes Getreide heute in der Landwirtschaft spielt, das mit knapp 636 Millionen Tonnen Ertrag im Jahr 2003 die beiden anderen großen Welternährungspflanzen Reis und Weizen weit überholt hat."

aus

Die Zeit

Auszüge:

"Am Mais verdienen viele. Nur nicht die Farmer. Zwar subventionierte die US-Regierung die Landwirte etwa 2002 mit knapp zwei Milliarden Dollar, um die Preise niedrig zu halten und den Ertrag zu steigern. Die Farmer aber sitzen trotzdem in der Falle. Unter dem Diktat niedriger Preise müssen sie immer mehr produzieren, damit sich ihre hohen Investitionen besser rechnen – die zugleich nötig sind, damit sie mehr produzieren können…"
(...)
"So ist das billige Getreide vor allem eines: der Rohstoff der Wohlstandsernährung, die sich den Luxus leistet, im großen Stil zehn Getreidekalorien in eine Fleischkalorie zu verwandeln. »Im Kern sind wir eine Maiswirtschaft«, sagt Dennis Keeney vom Institute for Agriculture and Trade Policy (IATP) in Minneapolis, »die von mächtigen Konzernen angetrieben wird. Die Firma Cargill zum Beispiel macht alles, weltweit: Mais, Schweine, Dünger, Supermärkte, Preise. Und die Bauern schaufeln nur noch das Rohmaterial rein.«"
(...)
"Die Natur ächzt darunter. Stickstoff und Phosphat, Nährstoffe für den schnell wachsenden Mais, werden durch den Regen von den Feldern des Mittleren Westens in den Mississippi gespült und tragen in Teilen des Golfs von Mexiko zur Hypoxie bei. Wie auch die Gülle aus den Tierfabriken ernährt der Dünger Algen, die anderes Leben im Meer verdrängen. Die Lobby des Agrobusiness bestritt zunächst den Zusammenhang und bot dann eine High-Tech-Lösung an: »Präzisionslandwirtschaft«. Faszinierend für den technikbegeisterten Joe Horan. Satellitengesteuert röhrt jetzt sein Supertrecker über den Acker, die »Ausbringungskontrolle« dosiert den Dünger, Quadratmeter um Quadratmeter, je nach Beschaffenheit des Bodens. Auch dessen schonende Bereitung reguliert der Computer, damit der Dünger besser aufgenommen wird. Eine Technik, die Fortschritte gebracht hat. Aber das Übel Monokultur bei den Wurzeln gepackt hat sie nicht.
Der wirtschaftliche Druck hat auch bewirkt, dass die Gentechnologie in den USA – nach Soja – beim Mais ansetzte. Fast vierzig Prozent der Pflanzen sind genverändert. Mais ist anfällig für vielfältige Angreifer; Insekten, Unkräuter, Viren, die sich in Jahrzehnten der Monokultur angepasst haben. Und da vom Verkaufserlös schon über neunzig Prozent für die Kosten draufgehe, sagt Joe Horan, »darf nicht der geringste Teil der Ernte einem Schädling zum Opfer fallen«."

weiterführender Link:
Transgen


Faire Nachbarschaft - wie geht das?

Der BUND Königstein-Glashütten regt an, kommunale, kirchliche und privat bewirtschaftete Flächen auf der Basis einer freiwilligen Selbstverpflichtung von Gen-Saatgut freizuhalten. Gerade in unserer extensiv bewirtschafteten Region, mit den Trinkwasserbrunnen der Stadt in unmittelbarer Nähe der Felder, hält der BUND es für dringend geboten auf Gen-Saatgut in der Gemarkung zu verzichten.
In Friedrichsdorf hat sich schon ein Teil der Landwirte für einen Verzicht auf Einsatz von Gen-Saatgut ausgesprochen.
Ziel der BUND-Aktion ist es, einen gentechnikfreien Landkreis zu etablieren.

Die Verpflichtung zur gentechnikfreien Ernährung von Tieren muss bei den Produzenten von Futtermitteln ansetzen und kann schwerlich den Landwirten auferlegt werden. Die Bemühung um "sauberes" Futter sollte aber selbstverständlich sein.

s. auch Aktuell Gentechnikfreie Felder


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