BUND Kreis Höxter

Die Werra-Versalzung muss beendet werden

Gefahr für die Weser - Flusszerstörung durch die Kali und Salz AG stoppen



Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert anlässlich der Anhörung der drei Umweltausschüsse aus den Landtagen in Hessen, Niedersachsen und Thüringen am 15.03.07 in Kassel ein Ende der Salzeinleitungen in die Werra. Auch Nordrhein-Westfalen ist bei der Anhörung durch Mitglieder der Bezirkskonferenz Naturschutz im Regierungsbezirk Detmold und der BUND Kreisgruppe Höxter vertreten. „Kali & Salz muss weg von kurzfristigen Renditeüberlegungen und seine Blockadehaltung aufgeben, eine nachhaltige Problemlösung ist erforderlich“, verlangt der stellvertretende Landesvorsitzende des BUND in Nordrhein-Westfalen Paul Kröfges. Deutliche Kritik übt der BUND an den hessischen Umweltbehörden. „Wir brauchen einen echten Neuanfang, denn die bisherige Genehmigungspraxis hat der Umwelt nicht geholfen und die Probleme nur verschärft“.

Der BUND wendet sich entschieden gegen die Vorstellung der Kali & Salz AG, die Werra noch weitere 700 Jahre als Abwasserkanal für die Kaliproduktion zu missbrauchen. Solch eine Strategie entstamme der umweltpolitischen Steinzeit. Die Firma als Verursacherin und der hessische Umweltminister Wilhelm Dietzel als Chef der Genehmigungsbehörde müssen endlich einen transparenten und glaubwürdigen Planungsprozess in Gang setzen. Angesichts der drohenden Zerstörung des ganzen Flussökosystems für die nächsten Jahrhunderte darf es keine Vorfestlegungen auf alte Gewohnheiten und die langjährige Praxis geben.

Der BUND fordert, dass die Auswirkungen der Salzeinleitung auf die Gewässer zum Gegenstand der Umweltverträglichkeitsprüfung werden müssen. „Hessens Umweltminister Dietzel muss durchsetzen, dass die Werraversalzung nun endlich Gegenstand des Genehmigungsverfahrens wird“, fordern für den BUND Stephan Gunkel aus Thüringen und Karsten Otte aus NRW. Die Vorstellungen von Kali & Salz, nur die leere Rohrleitung einer Umweltverträglichkeitsprüfung zu unterziehen, lehnt der BUND länderübergreifend ab. Das im Februar 2006 mit dieser Konzeption begonnene Verfahren müsse sofort beendet werden. Außerdem müsse von der Kali & Salz AG als Verursacherin der Umweltverschmutzung die Präsentation alternativer Lösungen verlangt werden, die das Problem an der Quelle beseitigen.

Anlass der gemeinsamen Anhörung mit Vertretern aus vier Bundesländern ist die Planung von Kali & Salz AG, das hochkonzentrierte, salzhaltige Abwasser aus der riesigen Halde bei Neuhof im Kreis Fulda mit einer neuen Rohrleitung über 63 km quer durch die Landschaft in die Werra zu pumpen. Den BUND erschreckt an dieser Planung insbesondere die zeitliche Dimension. Da das salzhaltige Abwasser durch die Niederschläge entsteht, die die Salzhalde langsam auflösen, würde die Einleitung rechnerisch über mindestens 700 Jahre erfolgen. Damit bliebe die Werra über gut 150 Kilometer quasi für die Ewigkeit ein Salzwasserfluss. Die Trinkwassergewinnung aus Weser und Werra bliebe auf Dauer stark erschwert und typische Flussfische, wie die Barbe, hätten in der unteren Werra auch weiterhin kaum eine Überlebenschance.


Für Rückfragen:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. (BUND NRW), Merowingerstraße 88, 40225 Düsseldorf,
Tel.: 0049/ 211 / 30 200 5-22, Fax: -26, e-Mail: bund.nrw@bund.net.


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