BUND Kreis Höxter

Salzpipeline stoppen - Weser endlich dauerhaft vom Salz entlasten

BUND fordert nachhaltige Lösung der Salzproblematik

In Hannoversch Münden, dort „wo sich Werra und Fulda küssen“ und zur Weser vereinigen, brachten jetzt die Vertreter von Umweltverbänden, Fischerei- und Angelverbänden, Wassersportfreunden, Anrainerkommunen und weiteren engagierten Naturfreunden ihre gemeinsamen Forderungen symbolisch auf einem Weserfloß auf den Weg, die Weser entlang. „Unsere Flüsse sind keine Abwässerkanäle“ so der BUND Landesvorsitzende in NRW, Paul Kröfges, gemeinsam mit Stephan Gunkel, dem BUND Beauftragten für die vier betroffenen Bundesländer (Hessen, Niedersachsen, Thüringen und NRW). „Wir müssen endlich einen Prozess in Gang bringen, der die unnatürliche Flussversalzung beendet“, so die beiden BUND Vertreter.



Der BUND fordert die Weser endlich dauerhaft vom Salz zu entlasten (Foto: BUND).


Der BUND kämpft gemeinsam mit zahlreichen Verbündeten aus den betroffenen Bundesländern und Kommunen an vorderster Front für eine dauerhafte und umweltverträgliche Lösung der Salzbelastung in der Weser. Diese wird seit ca. 100 Jahren durch die hessische und thüringische Kalisalzindustrie verursacht und hat, ausgehend von der Werra, schwere Schäden in der Ökologie dieses Flusssystems verursacht. Besonders hoch war die Belastung zu DDR Zeiten, die Hoffnung, dass es nach deren Ende deutlich besser würde, erfüllte sich nicht. Im Gegenteil, aktuell beantragt die Fa. K+S (Kali und Salz AG) eine Pipeline für die Abwässer der Salzhalde in Neuhoff bei Fulda nach Philipsthal in Thüringen, um dieses dann dort zusätzlich, im Rahmen einer so genannten „Salzlaststeuerung“, in die Werra einzuleiten. Dies würde zum ständigen Ausnutzen des viel zu hohen und extrem schädlichen Grenzwertes von 2500 mg/l an Chlorid führen, der noch aus Kriegszeiten stammt und eigentlich nach Kriegsende wieder herabgesetzt werden sollte.

Diese Pipeline löst das Problem somit nicht, sondern verlagert es an die Werra. Darüber hinaus wäre die Auffüllung des Grenzwertes, der zudem häufig überschritten wird, ein erheblicher Verstoß gegen das Verschlechterungsverbot der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL)!

Nach Einschätzung des BUND ist jetzt ist die Zeit reif für eine umfassende und nachhaltige Lösung. Neben stärkerer Wiederaufarbeitung der Salzabfälle, die immerhin 80% der geförderten Salzmenge ausmachen und einem bergmännischen Versatz von Haldenmaterial in die entstandenen Hohlräume, ist dies vor allem die Realisierung einer Pipeline zur Nordsee. Hiermit könnten die noch Jahrhunderte lang anfallenden Salzabwässer weitgehend schadlos in tiefere Bereiche der Nordsee verbracht und das Flussgebiet der Weser endlich dauerhaft entlastet werden.

Diese Pipeline ist zwar im Moment scheinbar die teuerste Lösung, auf Dauer betrachtet aber unbestritten die ökonomisch und auch ökologisch beste Methode, das Problem zu lösen. Es ist unfassbar, dass dieser Weg, der bereits in den 40er Jahren und früher, und dann wieder in den 70er Jahren überlegt wurde, nicht endlich angegangen wird. Für viel problematischere Stoffe wurden immer wieder längere, teurere vor allem auch gefährlichere Pipelines gebaut, aber hier ist es eben billiger, das natürliche Flusssystem der Weser in zerstörerischer Art und Weise als „Industriefluss“, so aktuell eine Aussage der Gewerkschaft ICBE, zu missbrauchen.

„Diese Zeiten müssen endlich vorbei sein,“ so der BUND Landesvorsitzende Paul Kröfges: „Wenn wir es ernst meinen mit der Wiedergewinnung unserer Flüsse als Lebensader in der Landschaft, dann muss die bessere Lösung gewählt werden.“

24. Juni 2007



Für Rückfragen:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. (BUND NRW), Merowingerstraße 88, 40225 Düsseldorf,
Tel.: 0049/ 211 / 30 200 5-22, Fax: -26, e-Mail: bund.nrw@bund.net.



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