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Kreisverband Erfurt

Rundbrief 02/2006

! Einladung !
Zum Jahresausklang des BUND-Stadtverbandes Erfurt.
Am 12. Dezember, 19.30 Uhr. Beim BUND Landesverband in der Trommsdorffstraße 5 (Eingang Weißfrauengasse).
- Thema: Gärten in Erfurt Mit Kathrin Schanze, der Autorin des gleichnamigen Buches,
- Tätigkeitsbericht 2006 und Themenausblick 2007,
- Diskussion und gemütliches Beisammensein.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!


Vereine für die Sonne - Sonne für Vereine
Dieses ambitionierte Projekt wurde im letzten Rundbrief vorgestellt. Es lässt sich nur mit einem anfangs hohen Aufwand bei konkreter Verantwortlichkeit durchführen. Wer möchte sich engagieren? Der Vorstand hält das Projekt für wichtig und gibt Unterstützung.


Lagerraum gesucht
Wer kann da helfen? Der BUND Landesverband und ebenso der Stadtverband Erfurt brauchen Lagermöglichkeiten für das Archiv. Bei den vielen Vorhaben, zu denen der BUND Stellung genommen hat und den vielen bearbeiteten Projekten sammelt sich allerlei an.
Der Landesverband hat momentan seine Materialien nach Gotha ausgelagert, was natürlich kein Zustand auf Dauer sein kann.
Gesucht wird ein relativ gut erreichbarer, sicherer und trockener Raum mit max. 40 m² in Erfurt, natürlich möglichst kostengünstig.

Stellenangebot
Die BUND-Naturstiftung David (Erfurt) sucht zum frühestmöglichen Zeitpunkt
eine/n Assistent/in des Geschäftsführers
Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt mindestens 20 Stunden. Arbeitsort ist Erfurt. Bewerbungen sind bis zum 23.September möglich. Stellenanzeige unter: www.naturstiftung.de

BUND-Stadtsafari
Auch in diesem Jahr wird diese Veranstaltungswoche durch geführt. Vom 18.- 24. September. Genaueres steht bei den Terminen.


Umwelt-Funk auf Radio F.R.E.I.

Wer schon immer mal Neuigkeiten aus aller Welt in Sachen Umweltschutz frei Haus geliefert bekommen wollte, dazu aber nicht Zeitungen wälzen oder Internet-Newsletter durchforsten möchte, der sollte ab jetzt öfter mal Radio F.R.E.I. hören.
Auf der Frequenz 96,2 MHz (Kabel: 107,5 MHz) strahlt das Erfurter Lokalradio einmal monatlich ein Umweltmagazin aus.
Immer zum Monatsende gibt es Donnerstags zwischen 11.00 und 12.00 Uhr Neuigkeiten, Interviews, Web-Surftipps und natürlich gute Musik bei "Grüner wirds nicht!"
Die Sendung wird außerdem am Folge-Donnerstag von 21.00 bis 22.00 Uhr wiederholt.
Die genauen Termine finden Sie / findet Ihr in der Programmvorschau auf www.radiofrei.de oder hier. Auf der Radio F.R.E.I.-Homepage ist zudem das Hören der Sendung per Live-Stream möglich.
Moderator Ralf wünscht allen HörerInnen jederzeit guten Empfang.


Von der Krankheit unserer schwarzschattenen Kastanien

Auch in diesem Jahr stehen die schönen stattlichen Kastanienbäume bereits im Sommer ziemlich traurig in ihrem braunen Blätterkleid in unseren Straßen und Alleen. Ungefähr sechs Jahre kann man es nun schon in Erfurt beobachten, wie sich die Blätter der Kastanien bereits ab Juli braun verfärben. Erst entdeckt man nur einzelne helle Stellen im Blattgrün, die immer größer werden, bald über ein Drittel des Blattes einnehmen und sich später im Verlaufe des Sommers braun verfärben und alsbald abfallen.

Ursache ist ein kleiner Schmetterling, die Kastanienminiermotte (Cameraria ohridella), der die Blätter der Kastanie miniert. Der Falter ist nur 3 bis 5 mm groß und auf Rosskastanien spezialisiert, nur ausnahmsweise befällt er den Ahorn. Im April, zur Zeit der Blüte, werden erstmals die Eier auf das Blatt gelegt. Die gefräßigen Junglarven bohren sich nach dem Schlüpfen in das Blatt und beginnen es zu minieren. Dabei wird die Mesophyllschicht zerstört, also die Schicht, in der sich der grüne Blattfarbstoff, das Chlorophyll, befindet und wo die Photosynthese des Blattes abläuft. Die Außenschicht, die Epidermis des Blattes, wird dabei nicht verletzt. Nach ca. 4 Wochen verpuppt sich die Larve am Ende des Minierganges und bereits nach weiteren zwei Wochen schlüpft der fertige Schmetterling.

Der Fortpflanzungszyklus kann sich bis zu fünfmal im Jahr wiederholen, wobei jedes Weibchen zwischen 100 und 200 Eier ablegt.
Der Schädling hat seinen Weg nach Mitteleuropa übrigens auf sehr tragische Weise gefunden. Nachdem im Jahre 1984 Forscher am Ohridsee in Mazedonien eine neue Art der Miniermotte entdeckten, setzten sie ihre Studien in Linz fort, was katastrophale Folgen haben sollte. Dort wurden nämlich 1989 die ersten Schäden von Cameraria ohridella an Rosskastanien beobachtet und die rasante epidemieartige Ausbreitung Richtung Norden und Westen über die Hauptverkehrsachsen begann.

Auch in Erfurt sind mittlerweile alle 1500 weißblühenden Rosskastanien von der Motte befallen.
Was für Möglichkeiten gibt es nun unseren Kastanien zu helfen?

Die Suche nach natürlichen Fressfeinden oder Parasiten von Cameraria ohridella blieb bislang ergebnislos.
Erfolgreich aber nicht umweltschonend wurden chemische Bekämpfungsmittel eingesetzt, die in den Häutungsmechanismus der Miniermotte eingriffen (Dimilin). Dimilin wirkt allerdings auch auf andere Schmetterlingsarten und verhinderte deren Häutung zum Imago.

Die raffinierteste Methode ist der Einsatz von Sexuallockstoffen, den sogenannten Pheromonen. Hier werden Pheromonfallen in den Bäumen aufgehangen und die Männchen werden von den „künstlichen Weibchendüften“ angelockt und gefangen. Diese Bekämpfungsmethode wird übrigens auch in Erfurt angewandt. Das Garten und Friedhofsamt der Stadt hat großflächig Pheromonfallen in den Baumkronen ausgebracht. Zusätzlich soll zur besseren Durchlüftung der Wurzeln und damit Vitalisierung der Kastanien der Boden unter den Bäumen aufgelockert werden.

Die unkomplizierteste und Nützlinge schonendste Methode bleibt allerdings das regelmäßige Entfernen des abfallenden Laubes, da die Puppen der Motten im Herbstlaub überwintern. Der Erfolg dieser Methode wurde sogar experimentell nachgewiesen. Das befallene Laub darf allerdings nicht auf die herkömmliche Weise kompostiert werden, sondern sollte mit einer dicken Erd- oder Grasschicht überdeckt werden, denn nur so können die Miniermotten nicht überleben. Vorteil dieser Methode ist, dass sie jedermann ohne großen Aufwand an seiner Kastanie vorm Haus anwenden kann, damit wir noch lange das schattenspendende Laub der Kastanie im Jahr – vor allen bei solch einem sonnigen heißen Sommer - genießen können.


Brachflächen als Chance II

Bereits im letzten BUND-Rundbrief wurde das Thema Brachflächen angesprochen, das der neue Arbeitskreis im BUND Erfurt, LAGUNE, bearbeitet. LAGUNE steht für „Lokale Aktionsgruppe Urbanes Naturerleben“. Anliegen dieses Arbeitskreises ist es, Brachflächen für Erfurter Bürger zugänglich und in attraktiver Weise nutzbar zu machen. Die LAGUNE sieht darin ein enormes Potenzial für eine nachhaltige Stadtentwicklung, zur Wahrung der Biodiversität, als Naturerfahrungsräume und zur Umweltbildung.
Mittlerweile nehmen die Bemühungen um ein konkretes Projekt Gestalt an. Als erstes Initiativprojekt ist die Zwischennutzung einer Brachfläche an der Werner-Uhlworm-Straße in der Krämpfervorstadt, geplant. Die Pacht über einen Zwischennutzungsvertrag ist noch nicht abgeschlossen, aber die Signale seitens der Stadt sind positiv.
Genutzt werden soll diese Fläche als ein „Internationaler Garten“. Dieses ist eine Möglichkeit, Brachflächen sinnvoll zu nutzen. Internationale Gärten haben sich bewährt, um Generationen übergreifend Kontakte zwischen Deutschen und Zuwanderern zu fördern. Mitbürger mit Migrationshintergrund finden darin eine sinnvolle Betätigung, welche sie gesellschaftlich integriert und ihnen die Möglichkeit gibt, aktiv zur Verbesserung ihrer Lebenssituation beizutragen.
Solche ambitionierten Projekte leben immer von der Akzeptanz des Umfeldes. Deshalb würden wir uns freuen, wenn Sie sich für das LAGUNE-Projekt interessieren und vielleicht persönlich einbringen würden. Ein Beginn könnte die Teilnahme an den Angeboten der BUND-Stadtsafari am 24. September sein.


Ansprechpartner: Jochen Müller
Tel.: (0361) 550 697 5
Mail: lagune_erfurt@web.de


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