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Kreisverband Erfurt

Rundbrief 01/2008

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Liebe Mitglieder des BUND-Stadtverbandes Erfurt,
liebe Freundinnen und Freunde der Erde,

Sommer, Sonne und Ferienlaune seien Jedem vergönnt und frischgestärkt sich in die (eh-renamtliche) Arbeit zu stürzen gleichermaßen. Und diese Stärkung brauchen wir wohl alle.
GUTE BEISPIELE aus der Erfurter Stadt haben wir in unserem Rundbrief immer wieder einmal vorgestellt. Unter diesem Motto sind die drei Texte zu lesen. Wenn Sie weitere Beispiele kennen, dann haben Sie in unseren Rundbrief die Möglichkeit, es den Mitgliedern mitzuteilen.
Beispielgebendes wünschen wir uns auch als Resultat des vom BUND Erfurt initiierten Wettbewerbs „Lebensraum schaffen“. Der Wettbewerbsaufruf ist dem Rund-brief beigefügt.
Als KEIN GUTES BEISPIEL sind die hohen Müllgebühren in Erfurt anzusehen. Sie haben sicher die Diskussion über die Verivox-Studie zu den Müllgebühren verfolgt und das schlechte Abschneiden der Stadt Erfurt mit Besorgnis aufgenommen. Ohne die jetzt zu erwartende genaue Finanzprüfung vorweg zunehmen, trägt doch bei den Müllgebühren die Restabfallbehandlungsanlage (RABA) mit ihrer integrierten Müll-verbrennungsanlage einen beträchtlichen Preisanteil. Es bleibt abzuwarten, ob Schönfärberei, Fehleinschätzungen oder Minderauslastung zu dieser Situation beigetragen haben. Wir, die wir das Bürgerbegehren „Für ein Abfallkonzept ohne Müllverbrennung“ aktiv unterstützt haben, sehen nun mit Sorge, dass „eine der mo-dernsten Anlagen der Welt“ – so TUS-Geschäftsführer Bernd Möldner – öffentlich seine ersten Schattenseiten zu zeigen scheint. Wir möchten Sie für diese Thematik sensibilisieren und Sie ermutigen, Ihre Meinung in die öffentliche Diskussion einzu-bringen.
Als letztes möchte ich Sie auf die erneute Auflage unserer „Stadtsafari“ hin-weisen. Jochen Girwert hat wieder ein hoffentlich auch für Sie interessantes Programm zu-sammengestellt.

Ihr Jürgen Witthauer
Vorsitzender des BUND-Stadtverbandes





Brachflächen – Naturerleben - Biodiversität

Die Lokale Aktionsgruppe urbanes Naturerleben (LAGUNE) als Arbeitsgruppe des BUND Stadtverbandes Erfurt e.V. war Teilnehmer der Internationalen Konferenz Urban Biodiversity and Design – Implementing the Conventi-on on Biological Diversity in towns and cities (Urbio 2008 - Biologische Vielfalt und nachhaltige Stadtgestaltung) in Erfurt.
Ein Arbeitsschwerpunkt der Tagung vom 21.-23.05.2008 waren die Sozialen Aspekte der Biologischen Vielfalt in Städten, welche durch einen Vortag von Alexander Seyboth und ein Poster von Matthias Ebeling untersetzt wur-den. Beide sind ehrenamtliche Mitglieder der LAGUNE und somit Teil des BUND Stadtverbandes Erfurt. Die LAGUNE betreut ein Brachflächenprojekt in der Krämpfervorstadt.
Die Urbio 2008 Tagungsergebnisse wurden ebenfalls bei der UN- Artenschutzkonferenz vom 26. – 29. Mai in Bonn thematisiert, da die Artenvielfalt innerhalb und in den Randbereichen von Städten teilweise die des Umlands bei weitem übertrifft.
Björn Burmeister





Solar- und Ökosiedlung am Bonifaciusbrunnen in Erfurt

Die ersten Ideen zu einer Wohnsiedlung nach den Kriterien der Erfurter Grünen Hausnummer entstanden bereits 2000. Entwickelt wurde diese Siedlung auf einer Fläche, die im Flächennutzungsplan der Stadt Erfurt als Wohn-baufläche gewidmet ist.
Durch die rasante Entwicklung auf dem Energiesektor haben wir uns dann im Jahr 2004 entschlossen, nicht nur die o. g. Kriterien einzuhalten, sondern als Pilotprojekt in Erfurt die Nutzung von Solarenergie als wesentliches Qualitätsmerkmal für Nachhaltigkeit und Betriebskostenminimierung herauszustellen. Unsere Absicht war es, Häuser zu bauen, die nicht mit Öl und Gas beheizt werden und von denen eine Signalwirkung für weitere Sied-lungsbauprojekte ausgehen kann und soll.
Dieses Wohngebiet bietet durch seine ruhige Lage eine attraktive Alternative zur Stadtflucht und verbindet die Vorteile ländlicher und städtischer Wohnqualitäten am westlichen Cityrand mit sehr guter Anbindung an öffentli-che Verkehrsmittel.
Die baulichen Festsetzungen berücksichtigen die Planungsziele zur Errichtung von Niedrigenergiehäusern und de-ren konsequente Südausrichtung zur optimalen Solarenergienutzung. Auf der südlichen Dachseite sind Kollekto-ren für Solarthermie oder Photovoltaik vorgesehen, die Nordseite der Häuser und die Dächer der Nebengebäude sollen ein Gründach erhalten, um den Feinstaub zu binden, aus klimatologischen Gründen und um so viel wie möglich abfallendes Niederschlagswasser zu aufzufangen.
Weitere Leitbilder sind:
- Minimierung der Bodenversiegelung und Verwendung versickerungsfähiger Materialien
- Regenwassersammlung, -nutzung und -versickerung
- Erhalt und Schaffung von Lebensräumen für Flora und Fauna
Alle Kriterien für Ökologisches Bauen, Wohnen und Leben finden sich in der Solar- und Ökosiedlung wieder:
Reduzierung der vom Bauen und Gebäudenutzung ausgehenden Umweltbelastung bei konsequenter Schonung der natürlichen Ressourcen.
Die Nutzung der regenerativen Energien ist in den der heutigen Zeit nicht eine der möglichen Alternativen, son-dern die einzige, die die Menschheit auf lange Sicht hat.
Wohnen in einem Solarhaus bedeutet nicht Verzicht, sondern vernünftigen Umgang mit einer kostenlosen, uner-schöpflichen Energiequelle.
Das Maß aller Dinge bei einem Solarhaus ist der auf ein Minimum reduzierte Restverbrauch an fossiler Primär-energie. Als diese werden Kohle, Erdöl und Erdgas bezeichnet.
Ein Problem besteht allerdings noch. Einerseits wird das Projekt von der Stadt begrüßt, andererseits gibt es diffuse Widerstände, die einer raschen Realisierung der Ökosiedlung im Wege stehen.
Hermann Schoppe





Lebensladen in der Allerheiligenstraße

Warum gibt es den „Lebensladen“? Bei vielen Menschen erwacht momentan ein wachsendes Bewusstsein für ge-sunde Ernährung und dass dies mit der 08/15-Ware aus dem Supermarkt nicht mehr zu vereinbaren ist. Hier setzte ich mit meinem „Lebensladen“ an. Ich möchte Erfurter Bürgern die Möglichkeit geben, natürliche Produkte aus nächster Umgebung in der Stadt käuflich erwerben zu können denn die Wenigsten können einmal die Woche zum Biobauern aufs Land fahren, um sich mit den Dingen des täglichen Bedarfs einzudecken, deswegen bringen viele regionale Produzenten ihre frisch produzierten Waren zu mir in den Lebensladen. Dazu zählen zum Beispiel:
- Gemüse aus der „Gemüsewerkstatt Grünschnabel“ aus Cobstädt (ca. 15 km, EG-Bio);
- Obst und Gemüse vom „Holzländer“ (bei Jena, Gäa), Obst und Gemüse von den Finneckwerkstätten (Harz, Gäa) und Backwaren, Gemüse und Milchprodukte (Quark, Joghurt, Käse, Milch, Frischkäse, Saure Sahne, Schmand) vom Gutshof Hauteroda (Harz, Demeter), alles gemeinschaftlich ausgeliefert über den Gutshof Hauteroda
- Frisches Biobrot aus Natursauerteig und Käse vom Biohof Gerster (Sachsen-Anhalt, Demeter)
- verschiedene Ziegenkäseprodukte vom Ziegenhof Haina (zwischen Eisenach und Gotha, EG-Bio)
- Bioland-Honig von der Schlossimkerei Tonndorf
Natürlich sind nicht alle Produkte des täglichen Bedarfs regional verfügbar, oder eine Belieferung durch den Pro-duzenten lohnt nicht, dafür gibt es dann den Bio-Großhandel „Naturkost Erfurt“, von dort bekomme ich all die Dinge die sonst fehlen würden, aber einen Bioladen auch ausmachen. Auch dort ist man regional orientiert, so be-komme ich zum Beispiel verschiedene Flocken- und Getreidesorten von einem Thüringer Biolandbauern über sie.
Und wenn es um die Übersee-Ware geht, liegen mir im Besonderen Fairtrade-Produkte am Herzen. Es gibt es bei mir Biokaffee nur in der Fairtrade-Variante, genauso wie die meisten Schokoladen und Kakao. Fairtrade-Produkte haben bei mir immer Vorrang, deswegen führe ich auch eine gute Auswahl des „Rapunzel“-Sortimentes. Denn diese Firma engagiert sich schon seit vielen Jahren im Bio und Fairtrade Bereich auch in Produktbereichen, wo man Fairtrade nicht gleich erwartet. So hat Rapunzel eigene Fairtrade-Projekte mit Feigen- und Aprikosenanbau-ern in der Türkei, ein Kokos-Projekt auf Sri-Lanka, aber auch Linsen, Sesam usw.
Wenn Sie jetzt Lust bekommen haben, den Lebensladen zu besuchen, finden Sie uns in der Allerheiligenstr. 19 in Erfurt, direkt neben der Engelsburg. Geöffnet ist zu folgenden Zeiten: Montag bis Freitag 10.30 Uhr – 12.30 Uhr und 13.30 Uhr bis 18.30 Uhr, samstags von 9.00 Uhr bis 14.00 Uhr.
Johannes Sobko (www.lebensladen.de)


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