BUND Kreis Höxter

Gewässerkonferenz 2010 - Lebendige Gewässer in OWL

am 04. Oktober 2010 in Detmold

Am 04. Oktober 2010 fand in Detmold die zweite Gewässerkonferenz "Lebendige Gewässer in Ostwestfalen-Lippe" (Gebietsforum) statt. Damit wurde ein weiterer Schritt bei der Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) - der geforderten Öffentlichkeitsbeteiligung - vollzogen. Lesen Sie dazu die folgende Pressemitteilung der Bezirksregierung Detmold:



Gewässerkonferenz in Detmold (Foto: Bezirksregierung Detmold).


Gewässerkonferenz 2010 für alle Beteiligten ein voller Erfolg

Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl eröffnete heute in Detmold vor mehr als 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Gewässerkonferenz 2010. Vertreter aus Politik, Landkreisen, Städte und Gemeinden, Interessenverbände wie Landwirtschaft, Naturschutz und Fischerei sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger waren ihrer Einladung gefolgt. Es war nach 2009 die zweite Konferenz unter dem Motto „Lebendige Gewässer in Ostwestfalen-Lippe“.

In ihrer Begrüßungsrede erinnerte die Regierungspräsidentin an die vielen „Runden Tische“ in den Jahren 2008 und 2009. Dieser Weg, alle Beteiligten einschließlich der Verbände, der Interessengruppen und der interessieren Bürgerinnen und Bürger an einen Tisch zu bringen, um auf der Suche nach einem Konsens Informationen, Meinungen, Ideen und auch Bedenken auszutauschen, hat Transparenz und Vertrauen geschaffen.

Thomann-Stahl: „Dieser Weg war ein voller Erfolg. Ich werde diesen Weg auch in Zukunft weitergehen und ihn weiterhin unterstützen“.

Die Vorgabe der Wasserrahmenrichtlinie, alle Gewässer über und unter der Erde bis zum Jahr 2015, in Ausnahmen bis zum Jahr 2027 in einen guten Zustand zu bringen, ist für Ostwestfalen-Lippe eine große und wichtige Aufgabe.

Der Bewirtschaftungsplan und das Maßnahmenprogramm zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie sind seit Februar dieses Jahres behördenverbindlich eingeführt. Das heißt, die Vorgaben dieses Planes sind bei den Entscheidungen der Behörden mit einzubeziehen. Sei es bei der Ausweisung von Baugebieten, bei Planfeststellungsverfahren, bei wasserrechtlichen Erlaubnissen oder bei anderen Entscheidungen, die die Gewässer und das Grundwasser berühren könnten.

Es geht bei der Gewässergestaltung nicht nur um den guten Zustand unserer Gewässer, es geht auch um Hochwasserschutz, Landschafts- und Naturschutz, Abwasserreinigung und Regional- und Stadtentwicklung, um nur einige Beispiele zu nennen. Nur wenn die einzelnen Bereiche rund um das Wasser nicht isoliert betrachtet, sondern sie verknüpft werden und die Planungen und Maßnahmen aufeinander abgestimmt werden, ist ein optimales Ergebnis möglich.

Das gilt für den fachlichen Bereich, aber auch für die Kosten. Diese Synergien ergeben sich umso mehr, je stärker das Programm „Lebendige Gewässer“ in der Örtlichkeit selbst gestaltet wird.

In diesem Jahr haben sich in Ostwestfalen-Lippe die Aktivitäten zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie deutlich auf die kommunale Ebene verlagert. Flächendeckend wurden im Regierungsbezirk von den Städten, Gemeinden und den Unterhaltungsverbänden Kooperationen gebildet, die von den Kreisen geleitet bzw. koordiniert werden.

„Kooperation bedeutet zum einen, Zusammenarbeit über die Grenzen der Gemeinden und Städte hinweg und zum anderen, gestalten vor Ort mit den Menschen vor Ort“, so die Regierungspräsidentin.

Helmut Schmitz, Geschäftsführer des Diemelwasserverbandes, schilderte anschaulich die Maßnahmen an der Diemel. Neben ökologischen Verbesserungen, ist das Ziel vor allem, die Diemel durchgängig zu machen, damit die Bachbewohner wieder ungehindert auf und ab wandern können.

Neben den Oberflächengewässern ist in OWL teilweise auch das Grundwasser noch nicht in dem Zustand, den die Wasserrahmenrichtlinie vorschreibt. Das Problem sind zu hohe Stickstoffwerte, die aus der Landwirtschaft herrühren. Stefan Dunajtschik von der Landwirtschaftskammer erläuterte, wie hier durch Beratung der Landwirte entgegengesteuert wird.

Volker Braun von der Gemeinde Hiddenhausen berichtete von seinen Erfahrungen bei der Umsetzung von Maßnahmen an Gewässern zusammen mit der Biologischen Station. Durch Zusammenarbeit mit dem Natur- und Landschaftsschutz lassen sich gute Synergieeffekte erreichen.

Trotz der Zuschüsse des Landes NRW von bis zu 80 %, in Sonderfällen sogar bis zu 90 %, für Maßnahmen am Gewässer, ist die Finanzierung des Eigenanteils für viele Kommunen ein Problem. Wilhelm Sendermann ist Beigeordneter der Stadt Olfen. Er referierte darüber, wie die Stadt Olfen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen einbezieht, um den Eigenanteil zu finanzieren. Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen muss eine Kommune bereitstellen, wenn sie durch Baumaßnahmen in Natur und Landschaft eingreift.

Nicht nur in der Zukunft, sondern auch schon in der Vergangenheit und aktuell wird in OWL kräftig in die Erhaltung und Verbesserung der „Lebensadern“ unserer Kulturlandschaft investiert. So hat die Bezirksregierung Detmold bereits seit Beginn des Jahres rund 7,4 Millionen Euro als Zuschüsse bewilligt und damit in neun Monaten Maßnahmen für mehr als 9 Millionen Euro unterstützt.

Auch heute konnte Regierungspräsidentin Thomann-Stahl einen Bewilligungsbescheid über 142.400,- Euro für eine Fischaufstiegsanlage an der Diemel an Rolf Emde überreichen. Rolf Emde ist stellvertretender Verbandsvorsteher des Diemelwasserverbandes.

Quelle: Pressemitteilung der Bezirksregierung Detmold
vom 04. Oktober 2010.




Weitere Informationen

- Alle Vorträge der Gewässerkonferenz 2010 im pdf-Format
auf den Seiten der Bezirksregierung Detmold vom 04. Oktober 2010.

- Erste Gewässerkonferenz in OWL für alle Beteiligten ein voller Erfolg
Pressemitteilung der Bezirksregierung Detmold vom 11. Dezember 2009.



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