BUND Kreis Höxter

+++PRESSEinformation 07/2006+++


Bündnis für gentechnikfreie Landwirtschaft in NRW fordert: Verursacherhaftung für Gentechnikschäden sichern – freie Information statt Geheimniskrämerei

Düsseldorf – 01.02.2006 - Das Bündnis für den Erhalt der gentechnikfreien Landwirtschaft in NRW lehnt die von der Bundesregierung angekündigten Änderungen des Gentechnikgesetzes strikt ab. „Insbesondere die Haftungsregelungen und die Informationspflicht über den Anbau genmanipulierter Pflanzen dürfen nicht aufgeweicht werden“, so Ralf Bilke, Agrarreferent des BUND NRW und einer der Sprecher des Bündnisses, in dem sich landesweit zahlreiche Anbau- und Umweltverbände, Lebensmittelverarbeiter, der Naturkosthandel, die Verbraucherzentrale NRW und Einzelbetriebe zusammengeschlossen haben. Das Bündnis wehrt sich gegen das Vorhaben, die seit 2005 gültigen Teile des Gentechnikgesetzes zu deregulieren, um damit einen Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen in Deutschland zu erleichtern.

„ Weder Bauern noch Verbraucher rufen nach der Gentechnik in der Landwirtschaft und in Lebensmitteln“, so Mute Schimpf von der Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft , ebenfalls Sprecherin des Bündnisses. In Deutschland und Europa sind keine als ‚genetisch verändert’ kennzeichnungspflichtigen Lebensmittel auf dem Markt, da die Verbraucher dies mehrheitlich ablehnen und lebensmittelverarbeiter Umsatzeinbußen fürchten. Um die gentechnikfreie Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion als Standortvorteil weiterhin zu sichern, hält das Bündnis an seiner Forderung nach einer gentechnikfreien Landwirtschaft in Nordrhein-Westfalen fest. Hierfür ist die Beibehaltung der gesamtschuldnerischen Haftung ebenso unabdingbar wie die Pflicht zur Veröffentlichung geplanter Freisetzungsstandorte von genmanipulierten Pflanzen oder kommerzieller Anbauflächen.

Bis Ende letzten Jahres war Deutschland und NRW frei vom kommerziellen Anbau genmanipulierter Pflanzen. Im Dezember 2005 wurden jedoch erstmals drei gentechnisch veränderte Maissorten für den Anbau in Deutschland zugelassen. Für die Frühjahrsaussaat 2006 sind im öffentlich zugänglichen Standortregister landesweit 0,26 Hektar Anbaufläche gentechnisch veränderter Bt-Mais (Stand 31.01.06) angemeldet. So soll im April in Greven und Borken Gentech-Mais angebaut werden, dessen Pflanzen permanent Gift produzieren, um die Pflanze vor Fraßschäden durch den Maiszünzler zu bewahren. Das Bündnis hält dieses nicht nur für ökologisch riskant, sondern für ein „reines Schaulaufen“ der beteiligten Saatgutproduzenten Monsanto (Borken) und Limagrain (Greven): Im Münsterland tritt der Maiszünsler überhaupt nicht auf!

Das Bündnis für den Erhalt der gentechnikfreien Landwirtschaft fordert die NRW-Landeregierung auf, die wirtschaftlichen und ökologischen Bedenken ernst zu nehmen und die Landwirtschaft in NRW vor dem Anbau gentechnisch veränderter Organismen und daraus resultierenden Folgen wie unerwünschte
Auskreuzungen zu schützen.

Am 3. März wird das Bündnis mit einer Überraschungsaktion seinen Protest zeigen. Die Aktion ist Bestandteil eines bundesweiten Aktionstag der Bündnisse für gentechnikfreie Landwirtschaft.


Für Rückfragen:
Ralf Bilke, Agrarreferent des BUND NRW, Tel. 0211 / 302005-20, 0163 / 5456310.

Mute Schimpf, Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche
Landwirtschaft NRW, Tel. 02381-9053173
als Sprecher bzw. Sprecherin des Bündnisses für den Erhalt einer gentechnikfreien Landwirtschaft in NRW.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.bund-nrw.de/landwirtschaft.htm und www.abl-ev.de.


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