BUND Kreis Höxter

+++PRESSEinformation 21/2006+++

62 % der Deutschen wollen schnellen Atomausstieg / BUND-Protest vor RWE-Zentrale in Essen

Atomkraftwerke sofort abschalten!

Essen - 24.04.2006: Der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)hat heute vor der RWE-Zentrale in Essen für eine Energieversorgung ohne Atomkraft demonstriert. Unter dem Motto „Nie wieder Tschernobyl – RWE raus aus der Atomkraft!“ stellten Aktivisten vor dem Eingang des Konzerns ein drei Meter hohes Atomkraftwerk auf und forderten auf Transparenten den sofortigen Atomausstieg.

Das RWE betreibt die Atomkraftwerke Biblis A /B, Emsland sowie Grundremmingen B/C und hat gemeinsam mit anderen großen Energieversorgern in den letzten Monaten eine Verlängerung der Laufzeiten für seine Atomkraftwerke gefordert. Auch vor den Zentralen von Vattenfall Europe in Berlin, von EnBW in Karlsruhe und von e.on Kernkraft in München fanden zeitgleich BUND-Proteste statt. Anlass für die bundesweiten Aktionen ist der bevorstehende 20. Jahrestag des Super-GAUs im AKW Tschernobyl.

Klaus Brunsmeier, BUND-Landesvorsitzender: „Wir fordern die Stromkonzerne auf, sich sofort aus der Atomkraft zurückzuziehen. Für eine sichere und klimaschonende Energieversorgung muss in Erneuerbare Energien und in effiziente Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen investiert werden.“ Der BUND erinnerte die Energiekonzerne an den mit der Bundesregierung vereinbarten Atomkonsens, nach dem in den nächsten vier Jahren mindestens vier AKW vom Netz genommen werden müssen, längere Laufzeiten seien ein unverantwortlicher Vertragsbruch. Eine vom BUND in Auftrag gegebene repräsentative Umfrage ergab jetzt, dass 62 Prozent der Deutschen einen möglichst schnellen Ausstieg aus der Atomkraft wollen und nur etwa 20 Prozent für die Verlängerung von Laufzeiten sind.

Bis heute seien an den Folgen von Tschernobyl etwa 70 000 Menschen gestorben. Um den Reaktor sei eine Fläche von rund 40.000 Quadratkilometern – die doppelte Größe Bayerns - so stark verseucht, dass sie auf Dauer unbewohnbar bleibe. Im dicht besiedelten Deutschland hätte ein Reaktorunfall oder ein terroristischer Anschlag auf ein AKW noch schlimmere Folgen. Eine Lösung für den strahlenden Atommüll, der mindestens eine Millionen Jahre sicher aufbewahrt werden müsste, sei noch immer nicht in Sicht. Eine Verlängerung der Laufzeiten verhindere darüber hinaus den dringend notwendigen Umbau der Energieversorgung hin zu mehr Erneuerbaren Energien und höherer Energieeffizienz.

Brunsmeier: „Die Bundesregierung muss für eine zukunftsfähige Energiepolitik die erforderlichen Rahmenbedingungen schaffen und dafür den Atomausstieg deutlich beschleunigen. Angesichts der unkontrollierbaren Risiken der Atomkraft ist alles andere als der sofortige Ausstieg nicht verantwortbar.“

Vor diesem Hintergrund forderte der BUND den NRW-Ministerpräsidenten Rüttgers auf, den wiederholt von Innovationsminister Andreas Pinkwart und Energieministerin Christa Thoben geäußerten Forderungen nach einer „Renaissance der Atomkraft“ eine klare Absage zu erteilen.


Für Rückfragen: Dirk Jansen, BUND-Geschäftsleiter, Tel.: 0211 / 30 200 5-22
oder 0172 / 29 29 733.

Weitere Informationen finden Sie auch unter www.bund-gegen-atomkraft.de.


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